Das Projekt
„Wir möchten immer wieder neue ‚Kreuzungen‘ entstehen lassen – und experimentelle Begegnungen schaffen,“ so beschrieben die Gründungsmitglieder des Vereins ihr Anliegen für den Dialograum. „Wir wollen christlichen Kult und Glauben mit Wissenschaft, gesellschaftlicher Wirklichkeit und anderen Themenbereichen konfrontieren. Bei uns können sich Bildende und Darstellende Kunst, Musik und neue Medien präsentieren und entfalten als Ausdruck zeitgenössischer Kultur. Ein in dieser Weise fortwährender Dialog ist unser Ziel. Kunst und Religion stehen in wechselseitiger Beziehung. Beide brauchen ‚leere Räume‘, in denen sie ihre ureigene Energie entfalten können. Wir öffnen dafür den Raum. Hier können sich Menschen mit ihren Konflikten, ihrer Suche nach gelingendem Leben und mit ihrem Potenzial zur Selbsttranszendenz intensiv einbringen. So entstehen konstruktive Spannungen. Dies ist uns der wichtigste Aspekt für das Gelingen des Projekts. Er unterscheidet den Dialograum Kreuzung an Sankt Helena von anderen, ‚neutralen‘ Veranstaltungsräumen.“
Diesem Anspruch suchen die Verantwortlichen des rein ehrenamtlich arbeitenden Vereins bis heute gerecht zu werden. Sie tun dies, weil der Kirchenraum selbst die Antwort auf die Frage seiner zukünftigen Nutzung gegeben hatte. Der „leere Raum“ wird „gefüllt“ mit dem, was mit ihm in Berührung kommt, was zu ihm findet. Er ist heterotop, er wird „Viel-Ort“, denn er ist offen für vielfältige Projekte, in denen es um den Dialog von Perspektiven und Ausdrucksformen geht. Dabei kommt der einstmals „eindeutige Kirchenort“ in Berührung mit dem, was landläufig in Kirche und Liturgie „nichts zu suchen hatte“, weil es dort um „den Himmel“ und nicht um „die Welt“ ging. Jetzt lässt sich dieser Kirchenraum berühren, anrühren, infrage stellen, heimsuchen. Es finden Begegnung und Konfrontation statt. Wie in einem Laboratorium entstehen „Berührungspunkte“ und „gemeinsame Grenzen“. „Lebenswelten der Moderne“ und „christliche Überlieferung“ treffen aufeinander, werden kommunizierbar, irritieren und verstören einander. Dabei es geht weder um Kolonialisierung oder Missionierung noch um Vergemeinschaftung oder Verkirchlichung. Es geht um Ereignisse, Erleben, „Aussetzung“. Das ist immer wieder ein Experiment – ergebnisoffen und überraschend. Denn im Dialograum entsteht (potentiell) Neues. Spannungen, Kontraste und Auseinandersetzungen, die im Dialograum anschaulich und vernehmbar werden, machen sprachlos und erhöhen den Handlungsdruck, so dass neue Sicht- und Denkweisen, Einsichten, Impulse, Antworten, Wege… entstehen können. Es gilt das Prinzip der „Abduktion“. So wird der Dialograum zum Lernort christlicher Präsenz. In der Gegenwart der Raumes und seiner jeweiligen „Füllung“ suchen und entdecken wir „die Zeichen der Zeit“: das, bedrängt, was relevant ist, was uns angeht. Und wir lassen uns überraschen, was passiert, wenn wir den Signaturen der Gegenwart und dem Evangelium nicht ausweichen.
Das gesamte Programm wird ehrenamtlich von einem Team des interreligiös und multinational besetzten Programmbeirats und einem fünfköpfigen Vereinsvorstand gestemmt. Jede Veranstaltung und jedes Programmformat werden von einer/m Beiratspatin/en kuratiert. Beirat und Vorstand kümmern sich um die Finanzierung und sämtliche Bereiche der Logistik – vom Getränkeeinkauf über die Licht- und Tontechnik bis hin zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit.
Gerne können Sie Mitglied im Verein „Kreuzung an St. Helena – Ein Dialograum für christlichen Kult und zeitgenössische Kultur e. V.“ werden oder unsere Arbeit durch Ihre steuerbegünstigte Spende unterstützen!