
In memoriam SOFIA GUBAIDULINA (Natalia Pschenitschnikova / Mikhail Mordvinov / Dirk Wietheger / Roman Yusipey)
Mai 18 | 20:00 – 22:00
8 € – 18 €
In Situ Art Society präsentiert
In memoriam Sofia Gubaidulina
Natalia Pschenitschnikova (RU/DE) – Stimme, Flöte
Mikhail Mordvinov (RU/DE) – Klavier
Dirk Wietheger (DE) – Violoncello
Roman Yusipey (UA/DE) – Bajan
Eintritt: 18 € | 12 € ermäßigt
(für Mitglieder der In Situ Art Society: 12 € | 8 € ermäßigt)
Kartenreservierung: tickets@in-situ-art-society.de | Tel.: 0177 4046531
Mit großer Trauer haben wir als In Situ Art Society erfahren, dass Sofia Gubaidulina, eine der bedeutendsten Komponistinnen des 20. Jahrhunderts, am 13. März 2025 verstorben ist.
Tief bewegt von dieser Nachricht haben wir uns sofort entschlossen, ein Konzert zu ihrem Gedenken zu veranstalten. Wir sind den hervorragenden Musikerinnen und Musikern außerordentlich dankbar, die unverzüglich ihre Mitwirkung zugesagt und uns bei der Zusammenstellung des Programms unterstützt haben.
Im Dezember 2021 hatten wir ein viertägiges Festival zu ihrem 90. Geburtstag organisiert und wir wollten ihre Musik unbedingt weiter in unserem Programm haben. Wir ahnten nicht, dass unser nächstes Konzert einem so traurigen Anlass gewidmet sein würde …
PROGRAMM:
· Aus den Visionen der Hildegard von Bingen für Alt solo (1994)
· Sonate für Klavier (1965)
· Zehn Präludien für Cello solo (1974) (eine Auswahl)
· Rosen für Soprano und Klavier (1972)
· Chaconne für Klavier (1963)
· Sonatine für Flöte solo (1978)
· De Profundis für Bajan solo (1978)
· Brief an die Dichterin Rimma Dalos für Sopran und Cello (1985)
· In Croce für Cello und Bajan (1991)
Sofia Asgatowna Gubaidulina, geboren am 24. Oktober 1931, war eine russische Komponistin, deren Gesamtwerk mehr als hundert symphonische Werke, Kompositionen für Solisten, Chor und Orchester, Instrumentalensembles, Musik für Theater, Kino und Zeichentrickfilme umfasste.
Sie gehörte zur Generation von Alfred Schnittke und Edison Denisov, und ihre unverwechselbare Musik nutzte wilde, modernistische Gesten, um eine luzide, ausdrucksstarke Welt zu schaffen.
In ihren jungen Jahren erhielt sie den Rat von Dmitri Schostakowitsch: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihren ‚falschen‘ Weg weitergehen.“ Diese Worte ermutigten die junge Komponistin, ihrem Weg treu zu bleiben, obwohl dies auch zu diversen Schwierigkeiten führte. In der 70er Jahren wurde sie in der Sowjetunion zusammen mit sechs anderen Komponisten auf die sogenannte „schwarze Liste“ gesetzt, weil sie „lärmenden Schlamm statt echter musikalischer Innovation“ produzierte. Nach der geistigen und politischen Wende um 1986 bekam Sofia Gubaidulina schließlich mehr Freiheit. Seit 1992 lebte die Komponistin in Deutschland in der Nähe von Hamburg.
In einer tatarisch-russischen Familie geboren, hatte sie verschiedene religiöse Einflüsse. Ihr Großvater war Mullah und Sofia ließ sich mit 39 Jahren russisch-orthodox taufen. Als zutiefstspirituelle Person definierte Gubaidulina „re-ligio“ als „re-legato“ oder als Wiederherstellung der Verbindung zwischen sich selbst und dem Absoluten: „Es gibt keinen wichtigeren Grund für das Komponieren von Musik als die spirituelle Wiederherstellung“.
Sie ist Trägerin zahlreicher Titel und Auszeichnungen, darunter des Bundesverdienstkreuzes, und wurde in den Orden Pour le Mérite aufgenommen.
Mit freundlicher Unterstützung von:
• Kreuzung an St. Helena – Ein Dialograum für christlichen Kult und zeitgenössische Kultur e. V. (www.kreuzung-helena.de)
• falschnehmung.de – sachdienliche Betrachtungen zu Visionen und Visuellem, Kultur, Irrsinn und anderen Formen der Wahr-Nehmung (www.falschnehmung.de)
• Drumcenter Köln (www.drumcenter.de)
• PanRec – a video label for jazz and improvised music (www.panrec.com)
Foto: Dmitri Smirnov