Ausstellung »Tracing Love« von Jewgenija Tschuikowa
November 2 | 19:00 – Dezember 1 | 19:00
Freier EintrittDialograum Kreuzung an Sankt Helena präsentiert die Ausstellung
TRACING LOVE
von Jewgenija Tschuikowa
2. November – 1. Dezember 2024
Dialograum Kreuzung an St. Helena
Vernissage: Samstag, 2. November, 19:00
Finissage: Sonntag, 1. Dezember, 17:00
Öffnungszeiten: Do.–So. 14:00–19:00
Mit der Ausstellung „Tracing Love“ laden wir zu einem umfassenden Dialog ein, der den Menschen, seine Herkunft, seine Kultur und seine Verantwortung in den Mittelpunkt stellt.
Im Zentrum der künstlerischen Arbeit von Jewgenija Tschuikowa steht ein universeller Begriff, der tief in unserer Kultur verankert ist: Liebe. Doch für die Künstlerin ist Liebe nicht nur eine starke Emotion oder ein kraftvolles Gefühl. Sie versteht sie als ein kulturelles, philosophisches und ethisches Prinzip, das alle Aspekte der menschlichen Existenz durchdringt. Liebe als Haltung, als verbindende Kraft, als Grundlage unseres gemeinsamen Daseins – dieses komplexe Thema zieht sich wie ein roter Faden durch Tschuikowas gesamtes Werk und bildet den Kern dieser Ausstellung.
In der retrospektiv angelegten Ausstellung zeigt Jewgenija Tschuikowa Arbeiten aus den Jahren 2001 bis 2024, darunter über 20 Gemälde aus verschiedenen Werkgruppen, ausgewählte Skulpturen und eine Lichtinstallation. Als Malerin arbeitet Jewgenija Tschuikowa mit ungewöhnlichen Materialien: Schicht für Schicht trägt sie Küsse auf die Leinwand auf. Ihre Farben sind verschiedene Lippenstifte, Rotwein, Rote-Bete-Saft, Glitter oder Staub aus ihrem eigenen Kunstatelier. So verwebt die Künstlerin in ihren faszinierenden, großformatigen Gemälden Spuren unserer Zivilisation und zeigt, wie die hoch entwickelte Konsumkultur der Gegenwart mit historischen, religiösen und kulturellen Hintergründen einerseits und wirtschaftlichen Zielen und politischen Ansichten andererseits zusammenhängt. In einer anderen Werkgruppe konfrontiert sie den Betrachter mit den gängigen Kommunikationsmedien: Sie lässt Nagellack auf kühlen Flächen von Spiegeln fliesen und macht die Dramatik einer in Nachrichten verfassten, gefühlsgeladenen Kommunikation spürbar.
Eine besondere Ergänzung zur visuellen Erfahrung bietet die begleitende Soundkulisse, die die Künstlerin aus eigenen Tonaufnahmen ihrer letzten Reise nach Kirgisistan komponiert hat. Diese Klanglandschaft verstärkt die Wahrnehmung des uns allen innewohnenden tiefen Zusammenhangs zwischen kultureller Herkunft, individueller Entwicklung, der Reflexion über die eigene Existenz und dem allgegenwärtigen Alltag. Die sinnliche Bildhaftigkeit von Jewgenijas malerischen und bildhauerischen Arbeiten spricht unmittelbar die emotionale Ebene unserer Wahrnehmung an und lädt zu einer intellektuellen Auseinandersetzung mit ihrer vielschichtigen künstlerischen Auffassung des weiten Begriffs Liebe ein.
Im weiten Raum der modernen katholischen Kirche entfalten die strahlenden Werke von Jewgenija Tschuikowa eine besondere Wirkung. Begleitet von der Klangkulisse treten sie in einen intensiven Dialog mit der sakralen Architektur des 20. Jahrhunderts und dem christlichen Ritus. Diese den Blick auf die Kunst erweiternde Kombination ermöglicht es dem Betrachter, den zentralen Begriff der Liebe in Tschuikowas künstlerischer Arbeit unmittelbar im reichen kulturellen Kontext der europäischen Gesellschaft zu reflektieren.
Gefördert durch:
• Stiftung Kunst der Sparkasse in Bonn
• Stadt Bonn